Samstag, 30. Januar 2016

Eat Drink Man Woman ( Ang Lee, Taiwan/USA 1994)



Die Eröffnungsszene, in der Papa Chu das Sonntagsessen zubereitet, sehen Sie hier



Und hier einen Trailer, der nicht ganz so albern daherkommt wie andere zu dem Film



Diese Filmbesprechung erklärt, warum es sich bei dem Film um eine leichte Komödie um Themen handelt, die sonst zu Melodramen verarbeitet werden.

Mittwoch, 27. Januar 2016

Schreiben, Formulieren, Stil, Eleganz, Ökonomie

Stil

die Verwendung von "…" und komplizierte Syntax

Folgen, die entstehen können, falls dieser in meinen Augen zentrale Punkt nicht "eingehalten" wird, sind diejenigen, die zu dem geführt haben, was im November in Paris geschah.

Anführungszeichen bei Direkter Rede

Sie sah mich belustigt an und fragte: "Und jetzt?".

Eigennamen

Eigennamen wie Film- oder Buchtitel soll man mit einfachen Anführungszeichen kennzeichnen und vom restlichen Text abheben:

Mir gefällt ›Moonlight Shadow‹ besser als ›Kitchen‹.

Pronominaladverbien (Hochsprache vs. Umgangssprache)

man kann sich fragen, an was es liegt.
man kann sich fragen, woran es liegt.

es ist vollkommen egal, an was man glaubt.
es ist vollkommen egal, woran man glaubt.

Wortschatz

Personen? Menschen! (Flüchtlinge, Schüler, Erwachsene, Arbeitnehmer etc.)

Wenn eine Person jemand mir zu sagen versucht, Gott gebe uns nichts […]

In den meisten Fällen ist es so, dass diese Personen vorhaben, in ihre Heimat zurückzukehren […]
In den meisten Fällen ist es so, dass diese Menschen (Flüchtlinge) vorhaben, in ihre Heimat zurückzukehren […]

Ich glaube an mehrere Sachen Dinge /
Alternativ: Ich glaube an ganz Unterschiedliches / Verschiedenes

schlussendlich letztlich / schließlich / letzten Endes / zuletzt / am Ende


Religion – Religionen

Mit dem Thema Religionen Religion beschäftige ich mich schon längere Zeit. (Glaube)
Religion als Phänomen (Glaube) ist ein Singular wie Gesellschaft, Politik oder Umwelt.
Ist ein Leben ohne Religionen Religion nicht möglich? (ohne zu glauben)

Aber: Die Weltreligionen und ihre Unterschiede beschäftigen mich schon immer.

Rechtschreibung

Kriese? Krise! (engl. crisis) analog: Prise, Bise, Expertise
aber: dieser fiese niesende Riese liest miese Bücher etc.

vorallem vor allem (v.a.)
zu erst zuerst (Zeitadverb)
immernoch immer noch (zwei Zeitadverbien)

Indirekte Rede 

was jemand findet oder sagt, steht immer im Konjunktiv I, nicht im Indikativ

Wenn ich jemandem erzähle, Gott kann heilen, sollte ihn das schockieren. (Indikativ)
Wenn ich jemandem erzähle, Gott könne heilen, sollte ihn das schockieren. (Konjunktiv I)

Mein Bruder findet immer, ich bin früher klüger gewesen.
Mein Bruder findet immer, ich sei früher klüger gewesen.

Montag, 25. Januar 2016



Banana Yoshimoto 

Banana Yoshimoto hat einen sehr markanten Schreibstil, sie wechselt zwischen langen, komplexen und einfach geschriebenen Sätzen ab. Sie verwendet dabei sehr viele Wörter, (hauptsächlich Adjektive) welche man sonst selten im Alltag antrifft. (Beispiele?) Dabei wechselt sie auch viel zwischen Ddirekter und Iindirekter Rede ab, wobei uns die/der Hauptcharakter/in ihres Buches die Protagonisten ihre Gefühle und Erlebnisse oft in Form von philosophischen, Mmetapherreichen Gedanken seine/ihre Gefühle und Erlebnisse uns schildernt. Yoshimoto schreibt ihre Romane in der Ich-Form, also aus der Perspektive des Hauptcharakters einer Ich-Erzählerin. Für den Leser ist es so, als ob uns die Protagonistin die Hauptperson uns eine Geschichte erzählen würde. Ein weiteres Merkmal, das was mir an Yoshimotos Schreibstil Erzählweise aufgefallen ist, ist der Umstand, dass es sich der grösste Teil ihrer Erzählung sich im Kopf der Hauptperson abspielt. Sie redet mit sich selbst oder sie macht sich Vorwürfe, es herrscht ein regelrechter Kampf zwischen ihr, der Realität, ihrer Fantasie, Träumen und höheren Mächten. Und dieser Kampf in den Geschichten Moonlight Shadow, Kitchen 1&2 ist vor allem gegen den Tod und Angst. Das ist auch das Thema der beiden Erzählungen: In Kitchen hat Mikage ihre Grossmutter und Eriko verloren, zwei ihr sehr nahestehende Personen und sie hat dann Angst um ihren Freund Yuichi und sich selbst, wie sie weiter machen sollen in ihrem Leben. Sie sind vom Tod umzingelt und suchen einen sicheren und glücklichen Ausweg aus ihrer Vergangenheit, welche zumeist in Dunklen getrübt ist. Dadurch finden Mikage und Yuichi zueinander und verstehen sich wie zwei Seelenverwandte. Sie wollen ihr Leben zusammen verbringen. In Moonlight Shadow handelt es sich auch wie in Kitchen um einen Kampf zwischen Liebe, Leben und Tod, wo Satsuki um ihren umgekommenen Freund Hitoshi trauert und dadurch mit seinem Bruder Hiiragi zusammenkommt, welcher auch um seine gestorbene Freundin Yumiko trauert.
Yoshimotos Romane haben also als zentralen Kern die Hoffnung und die Liebe. Und dadurch, dass die Hauptcharaktere Protagonisten in den beiden Büchern Erzählungen noch junge Erwachsene sind, welche sich erst ins richtige, beginnende Leben eingeflochten haben, wird die Dramatik der Handlung noch verschärft und sie kommt gut an, bei den vor allem jungen Lesern. Durch ihren einzigartigen Schreibstil (?oder ist es die Erzählweise?) und dern Verknüpfungen mit der Japanischen Kultur ist es Yoshimoto gelungen den Lesereiz vieler jungen Japanern zu aktivieren und ihnen ein paar Lektionen des Lebens beizubringen: Gib niemals die Hoffnung auf und Freunde und Familie sind das wichtigste im Leben.

Mir persönlich hat es Spass gemacht die beiden Geschichten von Yoshimoto zu lesen, wobei ich die ein oder andere Passage im Buch relativ trocken fand, weil ich mich wahrscheinlich noch nicht mit der Handlung identifizieren kann. Denn ich habe noch nie jemanden mir  Nahestehenden verloren und da im Buch ein paar japanischen Begriffe, Sitten, usw. vorkommen kann ich auch das ein oder andere was gerade stattfindet (gegessen wird) nicht ganz nachvollziehen. Auf jeden Fall, aber fand ich es sehr interessant mal eine exotische Erzählung zu lesen, aus einer von uns weit entfernten Kultur. Dabei muss ich sagen, dass mir persönlich Moonlight Shadow  näher gekommen ist als Kitchen , obwohl Yoshimoto noch sagt, dass es ihr erstes Buch sei und es noch nicht ganz perfekt und ausgereift sei.

Freitag, 22. Januar 2016

Moonlight Shadow

S.157 "In der schönen, von Leben erfüllten Stadt dachte mein Herz mit Wehmut an die verlassenen Strassen des Winters, an den Fluss des Morgengrauens. Nichts wünschte ich mir sehnlicher, als in Tausend Stücke zu zerspringen."
-In Satsukis Herz und Gedanken hat sich sehr viel Last angesammelt. Das Fieber macht es nur noch schlimmer und ihr Zustand tendiert zur Resignation. Momentan befindet sich Satsuki in einer gewaltigen Tiefe.
Etwas morbider:
Das Zitat könnte sogar wörtlich interpretiert werden: Die mentale Tortur betrifft das Herz, dessen Schmerz deutlich zu spüren ist. Der Gedanke das Herz zerspringen zu lassen, hätte eine Erlösung bzw. Rettung zur Folge.

S. 169 "Ich war einsam. Schrecklich einsam. Und diese Einsamkeit hat ihren Höhepunkt erreicht. Wenn ich diesen Punkt überwunden hatte, sagte ich mir, würde es Morgen werden  [..] Vielleicht würde ich jetzt verrückt. Vielleicht nahm als ein schlimmes Ende."
-Es gibt Momente, während denen Satsuki mit zusammengebissenen Zähnen die Hoffnung auf ein Gedeihen verfolgt. Daraus wird der Schluss gezogen, dass es in Satsuki doch ein Stück Optimismus lebt. Im alltäglichen Zustand findet sie ihren Trost in der Zukunft. Nun ist Satsukis sowohl physischer als auch psychischer Status prekär. Daraus entwickelt sich ein Zweifel an das Stück Hoffnung und sogar eine Vermutung des krankhaften Denkens.

S. 183 "Danke, dass du mir zugewinkt hast. Danke, dass du mir immer wieder, immer wieder zugewinkt hast."
-Die Geschichte endet mit einer Auflösung, die in das Übernatürliche greift. Die Hauptdarstellerin erlebt ein Phänomen, welches sie mit Wohlbehagen erfüllt und endlich beruhigt. Die Wunde nach ihrem Geliebten hat aufgehört zu bluten; Ihn so loyal gesehen zu haben, gibt Satsuki ihre seelische Harmonie zurück. Dass Hitoshi ihr zugewinkt hat, heisst dass sie nicht alleine ist, ergo dass sie glücklich sein kann. Denn so definiert die Autorin Banana Yoshimoto das Glück: S. 77 "Glück bedeutet, nicht zu merken, dass man letztlich allein ist."






Kopfzeilen; Moonlight Shadow

Moonlight Shadow, Kopfzeilen

137                  Glöckchen-liebe
138                  Erinnerungen an vier Jahre
139                  Verlust des Geliebten
140                  Schlaflosigkeit & Träume von Hitoshi
141                  Lebenswende: in ein neues Leben joggen
142                  Morgenritual
143                  Bekanntschaft mit Urara
144                  Die Frau / das intensive Leuchten einer Reisenden
145                  Das Ereignis
146                  Hiiragi
147                  Geteiltes Leid ist halbes Leid
148                  Uniform einer Toten
149                  Die Kunst der Schmerzbewältigung
150                  Abendessen und Erinnerungen
151                  Familie
152                  Ähnlichkeit
153                  Dämon Urara
154                  am Unfallort
155                  im Restaurant¨
156                  Urara’s Anruf
157                  Frühling
158                  die neue Thermosflasche
159                  Teezeit


Freitag, 15. Januar 2016

Vollmond (Kitchen 2): Schluss (85-132)


Allegorie für Mikage und Yūichi: das Leben als Hölle, aber sie getrauen sich nicht, Hand in Hand zu gehen (85).

Mikage wird von ihrer Chefin angefragt, sie auf eine kulinarische Forschungsreise auf die Insel Izu zu begleiten, und Mikage freut sich, u.a. weil sie dann auch mal Abstand von Yuichi hat (88, 111). Man hat den Eindruck, sie flieht ihn, um ihm nicht zu nahe zu sein. (vgl. S. 40)

Mikage bekommt auf Arbeit Besuch von Okuno, Yuichis Ex (90), die sie beschimpft, weil sie Yuichi in seiner Krise alleine lasse. Ihre Vorwürfe gehen Mikage nah (93) und sie macht sich selbst Vorwürfe.

Bevor sie abreist, lädt sie Yuichi zu einem Tee ein, ein Date mit tieferer Bedeutung, denn sie will mit dieser Initiative einen Schritt auf ihn zugehen und ihm zu einem Lichtblick verhelfen. Dabei entsteht eine neue Art von seelischer (99) und körperlicher (100) Nähe.

Rückblende (101-104)
Erikos traurigste Erinnerung ist der Tod ihrer Frau, Yuichis leiblicher Mutter. Eriko hatte ihr eine Ananaspflanze gekauft, die danach eingegangen ist.
Die Ananaspflanze und Erikos Epiphanie (104)
diese Erfahrung verdeutlichte ihm/ihr, dass sie nicht der Mittelpunkt der Welt ist: die Erfahrung der Kontingenz (das Leben ist letztlich nicht kontrollierbar) brachte ihn dazu, von diesem Moment an ssein bisheriges Leben aufzugeben und fortan seinen Wünschen zu folgen und sich zur Frau umwandeln zu lassen. (104)

Chika-Chan meldet sich bei Mikage, sie will, dass Mikage und Yuichi ein Paar werden und sie mit ihm schläft, denn er sei ganz offensichtlich in sie verliebt. (108) Sie gibt Mikage auch Adresse und Nummer von dem Ort, wo er hinflüchtet. Reise nach Izu.

Auf der Insel Izu (110)
111, 112 die Beziehung und neue Nähe zu Yuichi belastet sie, sie würde am liebsten nicht mehr nach Tokyo zurück.
Trotzdem telefoniert sie mit ihm, und erfährt, dass es dort nur Tofu zu essen gibt, was er nicht mag.
Sie gesteht sich selbst ein, dass sie beide aufeinander zustreben (116)
Sie bringt ihm nachts mit dem Taxi leckeres Katsudon.