Freitag, 27. Mai 2016

Perseus und Medusa



Perseus Tötet Medusa -  Antonio Tempesta,  (1606)

Antonio Tempesta (1555-1630) 
Der Maler und Radierer Antonio Tempesta wurde 1555 in Florenz geboren und wurde vor allem bekannt durch seinen Romplan von 1593. Auch fertigte er Radierungen zu religiösen, historischen oder mythologischen Themen, darüber hinaus finden sich Heiligendarstellungen, Tiere, Jagdszenen und Grotesken im Oeuvre.

Zum Bild 
Auf dem Bild wird die Enthauptung von Medusa durch Perseus dargestellt. Meiner Meinung nach wirkt das Bild eigentlich ziemlich harmlos. Auch Medusa's Gesichtsausdruck wirkt sehr entspannt. Perseus ist sehr leicht bekleidet und trägt Athene's Schild mit sich. Auf dem Bild ist auch der Pegasus zu sehen, welcher aus der blutenden Wunde der kopflosen Medusa entspringt. 


Teiresias oder auch Tiresias

Teiresias ist der blinde Seher, welcher vor allem in der Geschichte des Ödipus eine wichtige Rolle spielt.



Johann Heinrich Füssli "Teiresias erscheint dem Odysseus in der Unterwelt"


In der Yale Beinecke rare book and manuscript library kann man viele alte Werke einsehen. Unter anderem auch eine Fassung des Ovid II von Johann Ulrich Kraus. In dieser Ausgabe ist unter anderem auch die Geschichte des Teiresias illustriert. Man kann bis auf ein paar Ausnahmen das ganze Buch ansehen.

http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ovidius1700/0008/scroll?sid=810043f544de75aff73077a10ca637d3

Sisiphos



Sisiphos Tizian Museo del Prado

Hintergrund:

Das Gemälde "Sisiphos" malte Tizian von 1548-49 im Auftrag der Königin Maria von Ungarn für ein Lustschloss (königliche Ferienresidenz) in der Nähe von Brüssel.
Titian hatte wahrscheinlich ein Verständnis für die Aktualität und Allgegenwärtigkeit dieses Schicksals.
Das dieses Gefühl der Sinnlosigkeit ist auch in der heutigen Zeit noch allgegenwärtig. Die Erwerbstägigen, die am Freitagabend euphorisch ins Wochenende starten und in Bildern gesprochen sozusagen mit letzter Kraft den schweren Stein (hier die Anstrengungen der Woche) auf den Felsen schleppten und nun eine kurze Verschnaufpause machen können um dann wieder am Montag den Felsen wieder erneut den Berg hinauf zu schleppen. Dieser unaufhörliche und scheinbar sinnlose Kreislauf der Dinge beschäftigt die Menschen nicht erst seit heute, sondern dieses "Problem" ist wie man sieht tief in der Menschheitsgeschichte verwurzelt. Immer wieder haben sich Menschen gefragt und fragen sich immer noch, was eigentlich der Sinn des Lebens und diesem immer gleichen Trott sein soll.

Bildbeschreibung:
Auf den ersten Blick erkennt man einen schwer schuftenden, halb nackten Mann, auf dessen Rücken ein scheinbar tonnenschwerer Stein lastet. Das Gewicht des Felsbrocken wird nicht nur durch seine Grösse oder Beschaffenheit sichtbar, sondern auch durch die hervortretenden Sehnen und Muskeln am Körper des Stemmers (ein Neologismus :)). Dieser Stemmer ist niemand anderes als Sisiphos, der unter höchster Anstrengung versucht den Felsbrocken den Berg hinauf zu schleppen. Sisiphos wurde von den Göttern zu einer furchtbaren und unaufhörlichen Arbeit verflucht, er hat die Aufgabe den Felsbrocken auf den Berg zu schleppen und kaum ist der Fels auf dem Berg, rollt er wieder den Berg hinab und Sisiphos muss erneut Hand anlegen. Als wäre diese qualvolle Arbeit nicht genug, ist auch der Ort wo er die Arbeit verrichten muss ein grausiger Ort. Sisiphos befindet sich in der Hölle im Tartarus, kaum erkennbar, aber doch anwesend sind die Wesen des Tartarus, furchtbare Gestalten.












Teiresias

 

Robert Willemsz. de Baudous : Kampf gegen die Schlangen (~1600)

Rijksmuseum Amsterdam

Hintergrund des Bildes
Robert Willemsz. de Baudous war ein niederländischer Künstler und lebte in Brüssel. Das Bild ist ziemlich klein (17.8 x 25.7 cm), da es ein Kupferstich ist.

Bildbeschreibung
Im Zentrum des Bildes steht Teiresias, welcher gerade dabei ist, zwei sich paarende Schlangen zu erschlagen. Er trägt lockere Kleidung und einen Mantel, aber keine Schuhe. Der Geschichte nach erschlägt er die weibliche Schlange und wird zu einer Frau. Im Hintergrund links sieht man die gleiche Szene, nur dass dieses Mal eine Frau die Schlangen erschlagen will. Möglicherweise sind also hier beide Umwandlungen von Teiresias dargestellt, welche aber eigentlich einige Jahre auseinander liegen.

Köhlmeier, S. 66