Mittwoch, 18. November 2015

Erwachsen werden, coming-of-age, Themen im richtigen Leben, in Film & Literatur


- Konflikte zwischen den Generationen, mit den Eltern und anderen Erwachsenen
- Abgrenzung und Loslösungsprozess von den Eltern
- Verhältnis zu den Geschwistern, allenfalls Emanzipation von den Geschwistern

- Gleichaltrige Freunde, soziales Umfeld
- Status/Image/Ruf bei den Gleichaltrigen (peer group): Positionierung, um Anerkennung kämpfen, dazugehören, etwas Besonderes sein (Individualität), Einzelgängertum, Mobbing
- Neue Freundschaften, neue Freundschaftskreise
- Gemeinsame Aktivitäten: Shopping, Sport, Party

- Identität: Wer bin ich?
- Selbstdefinition durch Abgrenzung und Zugehörigkeit

- Der eigene Körper; das Aussehen; Unzufriedenheit mit dem Körper / dem eigenen Aussehen
- Die Entwicklung während der Pubertät

- Gefühl der Verliebtheit in unterschiedlicher Intensität
- die sexuelle Neigung oder Orientierung
- das andere Geschlecht, neue Annäherung ans andere Geschlecht
- Liebe, Beziehung
- Liebeskummer, unglückliche Verliebtheit, Beziehungsprobleme
- Sexualität

- Musik, Schauspieler, Idole
Social Media, Internet, Smartphones,

- Drogen, Alkohol
- Adrenalinkick
- Grenzüberschreitung, Spiel mit dem Feuer, Illegalität

- Schule
- sich beruflich orientieren
- Arbeitswelt kennenlernen

- Neue Freiheiten, zunehmende Unabhängigkeit, Eigenständigkeit
- Problem, wie mit diesen Freiheiten, Unabhängigkeiten umzugehen ist.
- Aus Freiheit folgt Verantwortung: Mündigkeit, Straffälligkeit

- Desillusionierung: Ernüchterung, Entzauberung der Welt, die nicht so ist wie erhofft.

- Zukunftsängste, Ungewissheit




Dienstag, 17. November 2015

Marlene ist meine beste Freundin und ich bin jeden Tag dankbar, dass ich einen Menschen wie sie kennenlernen durfte. Sie ist 176 cm gross und hat mittellanges braunes Haar. Ich bewundere sie dafür (dieses), da es so kräftig und dunkel ist und in der Sonne glänzt. In ihren grossen braunen Augen sehe ich immer diese Lebensfreude, die sie in sich trägt. Oft sage ich ihr, wie neidisch ich (bin) auf ihre 1m 76cm sei, doch ich weiss zu gut, wie sehr es sie nervt immer die grösste zu sein. Steh dazu, Marlene, kann ich dann nur antworten, du bist schön, egal ob du gross oder klein bist. Marlenes Mutter kommt aus Indonesien und ihr Vater aus Italien, geboren ist sie in der Schweiz. Diese Mischung aus verschiedenen Kulturen macht sie noch einzigartiger. Mann kann sagen, die Lebensfreude Italiens, die Pünktlichkeit und Ordnung der Schweiz und das Lachen Indonesiens. Ich liebe es mit Marlene zu lachen, über Menschen, die uns nerven und über uns, weil man uns nicht immer ernstnehmen kann. Wir ertappen uns nur zu oft, dass wir ein Wort gleichzeitig sagen, oder einen Satz gleich beginnen. Wenn sie bei mir zu Hause ist, muss ich nicht fragen, ob sie Hunger hat, wir essen ums Leben gerne (lieben es zu essen), egal wie viel, egal wann und egal was. Manchmal fühle ich mich wie ein Monster, wenn ich bei Ihnen zu Hause esse, vier Stücke Pizza und nicht drei wie der Rest der Familie. Es sei egal, sagt sie , denn ihre Eltern freuen sich, wenn man herzhaft isst. Ich liebe ihre Familie. Ihren Bruder kann man sich nur wünschen, er ist so lieb und offen wie fast keiner. Und liebevoller als (wie) ihre Eltern kann man fast nicht sein. Marlene ist ein Mensch, den alle mögen, man muss sie mögen, so toll wie sie ist. Wir teilen viele gemeinsame Erlebnisse, die ich nie vergessen werde, die unser (unsere) Leben geprägt haben und die unsere Freundschaft derart stark machten. Blicke sagen vieles und deshalb kann ich sie nur anschauen und wir beginnen zu lachen. Wir können uns gemeinsam über Menschen aufregen und uns später fragen, wieso wir unsere Zeit an sie vergeudet haben. Es ist mir egal, denn Zeit mit ihr ist immer gewonnene Zeit. Und so wünsche ich mir, dass wir zusammen noch viele unvergessliche Momente erleben dürfen und sage einfach nur danke. Danke dafür, dass es dich gibt.
Freundschaft

Immer öfters wird mir bewusst, wie viele „Scheinfreundschaften“ es gibt.  Wie viel Glück ich haben muss, solche Freunde zu haben. ECHTE Freunde. Ich frage mich: Wie habe ich das nur verdient? Freunde, die mich unangekündigt besuchen kommen, wenn ich krank bin, und Kekse mitbringen. Freunde, die ich anschreien kann, ohne dass sie es mir übel nehmen. Freunde, denen ich alles in meinem Leben detailliert schildern kann, ohne mich schämen zu müssen. Freunde, die im Sommer mit mir sieben Stunden am Fluss liegen, ohne sich mehr als drei Mal zu drehen. Freunde, die mir immer die Wahrheit sagen, selbst wenn es weh tut. Wir können uns treffen und uns anschweigen, doch es ist keins dieser erdrückenden, unangenehmen Schweigen, man ist einfach nur gerade zu faul, etwas zu sagen. Vielleicht ist das auch so, weil wir inzwischen unsere Gedanken lesen können. Sie würden mit mir durchs Feuer gehen, hassen dieselben Leute wie ich und wenn jemand mich verletzt, kann ich davon ausgehen, dass sie ihn umbringen werden. Manchmal sprechen wir gleichzeitig dieselben Dinge aus, weil wir einfach gleich sind, gleich denken. Lachen über Dinge, die kein anderer Mensch lustig findet, überhaupt lache ich die ganze Zeit mit ihnen. Vielleicht bin ich doch nicht so unsportlich, einfach nur wegen des Bauchmuskeltrainings, dass ich mache, wenn ich so viel lache. 
Ich habe drei beste Freundinnen. Drei Freundinnen, die genauso sind wie ich und doch einzigartig und verschieden. Die eine würde am liebsten in den 90ern leben, die andere liebt es barfuss zu laufen und zu meditieren und die dritte ist die schlagfertigste und taffste Person, die ich kenne. Sie schimpfen mit mir / tadeln mich / reden mir ins Gewissen / nehmen sich mich zur Brust (schreien mich an), wenn ich Komplexe habe und bauen mich auf, wenn ich am Boden bin. Nicht jeder hat solche Freunde. Und für mich sind sie Familie. 

Donnerstag, 12. November 2015

Freundschaft: Fragen, Kriterien, Auftrag


Was steckt hinter einer sehr guten Freundschaft?

denken Sie an Ihren besten Freund resp. Ihre beste Freundin

Vorschläge, Kriterien, Anleitung:

Beschreibe ihn oder sie äußerlich

Beschreibe seine Qualitäten und seine Schwächen

Was ist dir an ihm als erstes aufgefallen?

Was sagen andere über deinen Freund?

Hattet ihr mal schlimmen Streit?
Hat er dich mal enttäuscht?
Eine typische Aussage von ihm?
Eine typische Geste von ihm, ein typischer Blick?

Was habt ihr beide gemeinsam?
Worauf beruht diese Beziehung?
Kannst du mit ihm wirklich du sein? Bist du mit ihm authentisch oder spielst du eine Rolle?

Mittwoch, 11. November 2015

Ludwigs letzter Tagebucheintrag

Als ich Johann und Vera in der Werkstatt sah, fühlte es sich an, als wenn all unsere Pläne wie ein Kartenhaus in sich zusammenstürzten (ein Kartenhaus aus all unseren Plänen in sich zusammenstürzt). Sie sassen neben der Triumph, streichelten den Kater und dann – der Moment, der alles einstürzen ließ (und dann, der Moment der alles einstürzen liess).

Wir hatten alles geplant. Wir würden nach Asien gehen und unseren Turm bauen, und nichts würde uns trennen können, weil wir Zwillinge sind. Ist es nicht so, dass sich Zwillinge alles erzählen? Wieso hat er mir nicht von seinem Verhältnis mit Vera erzählt? Hätte er es mir sein ganzes Leben verschwiegen? Er hatte versprochen, dass wir Zwillinge sein würden.

Ich muss etwas unternehmen. Ich muss dafür sorgen, dass uns nichts mehr trennen kann. Johann und ich müssen für immer aneinander gebunden sein. Es gibt nur einen Weg. Ich muss es tun. Für Johann. Für uns. 

Letzter Tagebucheintrag von Ludwig

Ich muss es machen. Es gibt keinen anderen Ausweg. Er wird es verstehen, er wird mir sogar dankbar sein, dass ich es durchgezogen habe (durchziehen werde), denn ich bin mir sicher, dass auch er es so will. Ich werde uns für die Ewigkeit vereinen, es wird nur noch uns geben. Auch wenn es uns dann nur noch als Seelen geben wird, als eine Seele, wird alles besser sein. Nur so kann ich es schaffen, dass wir zusammenbleiben. Es darf nur noch uns beide geben. Niemand anderes! Es wird perfekt sein, wenn wir beide als Brüder, nein, als Zwillinge mit der Triumph sterben werden, mit der Triumph, welche wir zusammen restauriert haben. Gibt es eine bessere Art zu sterben? Wobei ich das nicht als Sterben sehe, sondern als Vollendung der Herstellung unserer Gleichheit. Wir werden richtige Zwillinge.


Von Fabiano und Stavros