Mittwoch, 7. Dezember 2016

Die Marquise von O… (45-67)




1. Kleist soll die Geschichte einer weiblichen Emanzipation erzählt haben. Belegen Sie diese These am Text, behalten Sie Juliettas Vorgeschichte und Gesamtsituation im Blick.

2. Analysieren Sie die Rolle von Juliettas Vater und Mutter von dem Moment an, als allen klar ist, dass Julietta schwanger ist.

3. Auf der S. 54 wird Juliettas Urteil ihres noch ungeborenen Kindes und dem leiblichen Vater auf sehr ambivalente Weise  beschrieben. Prüfen Sie die relevanten Stellen.








Mittwoch, 30. November 2016

Die Marquise von O...



Zusammenfassung S.27-45

Der Herr von G (der Obrist) + Die Frau von G (die Obristin)->Die Marquise von O
                                                                                                 ->Der Forstmeister von G

-Der Graf F (der Offizier)


Die Novelle beginnt mit einem ungewöhnlichen Zeitungsinserat, in dem Juliette, die Marquise von O..., eine vornehme Dame, erklärt, sie sei schwanger, weiss aber nicht wer der Vater ist und bittet den Gleichen sich zu melden, denn sie wolle ihn heiraten.
Die  rückblickende Vorgeschichte: Die Zitadelle von M... wird von russischen Truppen angegriffen. Dabei wird die Marquise von mehreren Soldaten misshandelt und vergewaltigt, bis sie von einem russischen Offizier gerettet wird. Doch wie es sich später herausstellt, ist ihr Retter selbst der Vergewaltiger. Die Marquise weiss aber nichts mehr von der Misshandlung und möchte sich bei dem Offizier bedanken, doch der hat schon die Zitadelle verlassen.
Nach der Erstürmung ziehen Juliette und ihre Familie in die Stadt. Kurz darauf erfahren sie vom vermeintlichen Tod des Offiziers.
Allerdings überlebt der Graf von F mit schweren Verletzungen. Nach seiner Heilung kehrt er zur Familie des Obristen zurück und bittet ihn um die Hand seiner Tochter Juliette. Da diese Handlung alle überrascht, verlangt der Vater Bedenkzeit, damit sie sich besser kennenlernen. Die Familie findet diese Idee schon ungewöhnlich, ist aber auch nicht dagegen.
Weil Juliette sich dem Offizier gegenüber schuldig fühlt, nimmt zieht sie seinen Antrag in Erwägung Betracht.
Der Graf von F ist mit der Antwort sehr zufrieden und wird aus beruflichen Gründen nach Neapel geschickt. Gleichzeitig verspricht er in 4-6 Wochen zurückzukehren und sich mit Juliette zu vermahlen vermählen.



Mittwoch, 23. November 2016

Das Erdbeben in Chili



Die Keule
Der göttliche Held
Wer stirbt? Wer überlebt? (Aufstellung)
Wie verstehen wir den letzten Satz?
Was ist der Sinn dieser Erzählung?
Fronleichnam

Freitag, 11. November 2016

Die Nonne (Denis Diderot, 1792 postum erschienen)


Diderots Roman und der Film fragen: 
Wie frei darf eine Frau im Frankreich Mitte des 18. Jahrhunderts über ihr eigenes Leben entscheiden? 
Wie ist das Leben in Klostern zu rechtfertigen?
Wie verhalten sich Glaube und kirchliche Institutionen? 

Diderots Schwester starb in jungen Jahren im Kloster, erfährt man im Wikipedia-Artikel zu diesem sogenannten Sittenroman, der erst über den Umweg seiner Veröffentlichung in Deutschland in Frankreich erschien. 
Der Stoff wurde mehrmals verfilmt,  1966 von Jacques Rivette und 2013 von Guillaume Nicloux (Auszug).



Freitag, 21. Oktober 2016

Ein paar Auszüge von literaturwissenschaftlichen Aufsätzen zu ›Nathan der Weise‹

Der utopische Entwurf einer besseren Welt
Nathan kann als ausgeführter Entwurf einer von der Vorsehung geordneten Welt gelten. Die Diskrepanz zwischen historischer Wirklichkeit und geschichtsphilosophischem Ziel zu überwinden ist die Aufgabe des Menschen. [...] Ziel ist es, die Menschheit trotz aller Spaltungen zu jener Toleranz zu erziehen, die das Glück der menschheitlichen Familie am Schluss des Nathan begründet.
Im Modell dieser Familie ist zugleich der sozialethische Gehalt der Utopie inbegriffen; erkennbar wird auch seine Herkunft aus der Tradition der christlichen Sozialvorstellungen, in deren Zentrum die Familie steht. [...] Der betont symbolische Charakter der "stummen Wiederholung allseitiger Umarmungen", in die der Verständigungsdialog mündet, verlangt die Deutung des Nathan nicht als eines bürgerlichen Familien- und Rührstücks, sondern als dezidierter Dramatisierung des geschichtsphilosophischen Entwurfs. Aus Bildern und Begriffen seiner Zeit schuf Lessing ein utopisches Zeichen für die geschichtliche Bestimmung des Menschen: die Vollendung der Schöpfung als Einheit des sittlich vollkommenen Individuums mit der Gemeinschaft.  Der Nathan erscheint aufgrund der leiblichen und geistigen Verwandtschaftsbeziehungen über die Schranken von Religion und Stand hinweg als Andeutung  des Zeitalters des Dritten Evangeliums, wie es in der Erziehung des Menschengeschlechts verheißen ist.
(aus: Barner u.a. 1987, S.318)
 

Die Menschheit als große Familie
Lessing wendet im fünften Aufzug die dramatische Handlung zum parabolischen oder symbolischen Tableau. [...] Die Spannung des »dramatischen Gedichts« fällt allmählich ab und alle Handlungsstränge laufen zusammen und gipfeln in der großen Erkennungs- und Familienszene im Palast Saladins. [...]
 Zunächst ist zu betonen, dass das Familienbild weder soziologisch als Spiegelbild der Familie im Aufklärungszeitalter verstanden werden darf, noch ist das Ende im Sinne der modernen Komödie ein Happy-End. [...]
Die Szene bleibt unverständlich ohne Entschlüsselung ihrer Symbolik: Der erste Ansatz wäre der Gedanke, dass alle Menschen von Natur verwandt, Brüder sind. Zu erinnern wäre an die im Pietismus wurzelnde und im erstarkenden Bürgertum kursierende Formel von der Bruderschaft, Brüderlichkeit und der brüderlichen Menschheit [...]
Die Menschheit als große Familie - die Natur, der die Menschen sich entfremdet, indem sie ein alle verwandten Glieder trennendes System entwickelt haben, scheint wieder in ihre ursprünglichen Rechte eingesetzt zu sein; aber man darf dabei den wichtigsten Gedanken nicht übersehen: Das »gute« Ende des »dramatischen Gedichts« ist das Werk der Vernunft.
(aus: Dieter Arendt 1984, S.46f.)
 
Wie zwei begossene Pudel
Das Nathan-Drama findet seinen Schlusspunkt in einem familiären Wiedererkennen, ganz im Sinne und im Stil der zeitüblichen rührenden Familienstücke. In der Idylle der Familie spiegelt sich die Utopie des Heilen und Heilgebliebenen, die Utopie bekommt die Richtung einer Regression ins Bescheiden-Häusliche. [...] Am Ende stehen Recha und der Tempelherr wie zwei begossene Pudel da - so fasst W.-H. Friedrich* die Kritik zusammen. Die Erfüllung ihrer Liebe wird Recha und dem Tempelherrn vorenthalten, sie sind »nur« Bruder und Schwester. Nun weist allerdings Friedrich darauf hin, dass diese Enttäuschung nur der unaufmerksame Leser bzw. Zuschauer empfinden könne, in Wirklichkeit sei genau diese Lösung vom Autor vorbereitet worden: Rechas Schwärmerei für ihren Retter sei nicht in Liebe zu ihm verwandelt worden; vielmehr trat nach der Begegnung mit ihm an die Stelle von Sturm in (meinem) Herzen eine seltsame Stille, nicht Leidenschaft ist entfacht, sondern gleichsam geschwisterliche Vertrautheit geweckt (III,3) [...] Trotz dieser geschickt verborgenen psychologischen Vorarbeit Lessings evoziert die Wiedererkennungsszene beim Betrachter ein Gefühl des Mangels: zwar stehen Recha und ihr Retter nicht wie begossene Pudel da, aber dem Betrachter fehlt doch die freudige Begeisterung, die ein verliebtes Paar in so ein Schlusstableau hineingebracht hätte.
* Wolf-Hartmut Friedrich, Menander redivivus. Zur Wiedererkennung im Nathan, in: Euphorion, Zeitschrift für Literaturgeschichte, Bd. 64, S,167-180
(aus: Wolfgang Kröger 1980, S.56 f.)


Darstellung der Kommunikation schlechthin
Im letzten Akt konvergieren die verschiedenen Handlungsstränge. Die dramatische Spannung fällt hier merklich ab. Im großen Tableau der Schlussszene werden die natürlichen Beziehungen, die Verwandtschaftsverhältnisse offenbar [...]. Dennoch verwirklicht sich die soziale Harmonie nicht ungetrübt; die Schlussszene ist kein Genrebild im Stile einer biedermeierlichen Familienidylle, Sie rührt zwar, aber sie erzeugt keine Rührseligkeit. Bei aller emotionalen Teilhabe wird der Leser / Zuschauer nicht vergessen, dass die Wiedererkennung der Liebenden als Geschwister auch mit Entsagung und Verlust verbunden ist. »Die Liebe, die Recha von Anfang an für den Tempelherrn empfindet und die nach hartnäckiger Weigerung auf Seiten des Tempelherrn plötzlich auch bei ihm für Recha entflammt, wird am Ende im geschwisterlichen Zusammengehörigkeitsgefühl aufgehoben (zumal sie unter dem Inzestverbot steht), aber bedeutet praktisch umfassenden Triebverzicht, Verzicht auf das individuelle Glück partnerschaftlicher Liebeserfüllung. Das bleibt ein Irritationsmoment, das auf das harmonische Familientableau des Endes einen Schatten wirft.« (Durzak 1985, S.127) Die Reaktion des Tempelherrn scheint daher, wenn man sich an sein voraufgegangenes emphatisches Werben um Recha zurückerinnert, fast ein wenig aufgesetzt.
Noch in anderer Hinsicht wird dem Leser eine Erkenntnisleistung abverlangt, deren Bewältigung ein Abgleiten seiner Gefühle in pure Rührseligkeit verhindert. Nathan ist der einzige in dem Tableau, der aus dem umfassenden blutsverwandtschaftlichen Zusammenhang ausgeschlossen bleibt. Der Familie fehlt der natürliche Vater; ihr eigentlicher, ihr spiritueller Vater ist Nathan geworden. [...] Seine Vaterschaft ist keine zufällige Gegebenheit, sondern er dankt sie, wie er eingangs formuliert, der Tugend. Das, was die natürliche Blutsverwandtschaft noch nicht gewährt, den Anspruch auf Zuneigung, kann die Adoptivvaterschaft durch eine vernünftige Erziehung begründen, durch eine Ausbildung, die zur Mündigkeit des Selbst führt. 
Genauso wie die Ringparabel den engen Horizont des Sultans transzendiert und das Problem der religiösen Wahrheit in dem Postulat nach humaner Toleranz aufgehen lässt, gewinnt die familiäre Wiedererkennungsszene am Ende eine allgemein menschliche Transparenz. Das Tableau ist parabolisch zu verstehen. Es transponiert den Rat des Richters auf eine sinnlich-konkrete Ebene. Die Szene wird so zum Vorschein für die Möglichkeit menschlicher Kommunikation schlechthin, die sich aus den Fesseln der Rolle, des Standes und der Religion, überhaupt des Vorurteils befreit hat. [...] Im Familienbild finden sich Menschen als Menschen wieder.
(aus: Peter Bekes 1988, S. 40f.)
 


Dienstag, 18. Oktober 2016

›Personennahverkehr‹

Person – Beispiele aus dem offiziellen Bürokratensprech:
Personennahverkehr / Personenaufzug / Personalliste / Personalien / Personalausweis / Personenschaden


Kann ich denn eine Person, die ich gerade erst kennnengelernt habe, wirklich lieben? 
Lösung: Menschjemand
Kann ich denn jemanden, den ich gerade erst kennnengelernt habe, wirklich lieben?
Kann ich denn einen Menschen, den ich gerade erst kennnengelernt habe, wirklich lieben?

Beispiel 2
Wie dumm und ignorant man sein muss, eine Person nicht zu akzeptieren wie sie ist! 
Wie dumm und ignorant man sein muss, jemanden nicht zu akzeptieren wie er ist!
Wie dumm und ignorant man sein muss, einen Menschen nicht zu akzeptieren wie er ist!

Beispiel 3
Er kennt keine Person im Fernsehen. 
Er kennt niemanden im Fernsehen.

Beispiel aus einer anderen Klasse:
Also sucht man die nächstbeste Person, die sich ebenso einsam fühlt.
Also sucht man sich den nächstbesten Menschen, der sich ebenso einsam fühlt.

Also sucht man sich jemanden, der sich ebenso einsam fühlt.

Was setze ich in Anführungszeichen und was nicht?

JaWörtliche Zitate aus einem fremden Text und wenn man einen fremden Wortlaut übernimmt.
Er hat den Eindruck, "dass er gar nicht existiert".

Ja: Titel von Filmen, Büchern und anderen Formaten (einfache A. oder kursiv)
"Hauptsache weit" von Sibylle Berg erzählt von ….
Die Suche nach der wahren Liebe, wie sie im 'Bachelor' inszeniert wird …


Nein: Um Distanz von einer Wendung zu markieren, von der man nicht weiß, ob sie im Duden steht
Man braucht Mut, um aus der Reihe zu tanzen, zum Beispiel was den "Look" betrifft. 
Man braucht Mut, um aus der Reihe zu tanzen, zum Beispiel was den Look betrifft.

Nein: Um Distanz von einer Wendung zu markieren, von der man nicht weiß, wie man sie schreibt
Man muss herausfinden, zu welcher "Klicke" man gehört… 
Lösung: im Duden nachschlagen (unter K oder C)
Man muss herausfinden, zu welcher Clique man gehört…

Nein: Um Distanz von einer Wendung zu markieren, von der man nicht weiß, ob sie richtig verstanden wird
Man hat sich losgerissen vom "alten" Leben und ist noch nicht aufgenommen im "neuen" Leben. 
Lösung: zur Wendung stehen
Man hat sich vom alten Leben losgelöst und ist noch nicht im neuen Leben angekommen.

Nein: Um Distanz von einer Wendung zu markieren, die man sich gerade ausgedacht hat (und aus Bequemlichkeit)
Wenn man in die Pubertät kommt, spielt das "seinen eigenen Style finden" eine wichtige Rolle. 
Problem:
grammatikalisch gesehen müsste man alles mit Bindestrich verknüpfen und großschreiben, denn der letzte Wortteil (das Finden = nominalisierter Infinitiv) definiert die Wortart, also muss man ein Kompositum entwerfen
Wenn man in die Pubertät kommt, spielt das "Seinen-eigenen-Style-finden" eine wichtige Rolle.
Solche Bandwurmwörter sind schwerfällig 
Lösung: Nebensatz + sich im Kopf von einer fixen Formulierung lösen (Kill your darlings) und zum Beispiel einen Nebensatz bilden
Wenn man in die Pubertät kommt, ist es wichtig, den eigenen Style zu finden.
In der Pubertät spielt die Suche nach einem eigenen Style eine wichtige Rolle

Nein: Um eine extreme Aussage abzuschwächen
Zudem ist die Präsenz von Freunden sehr hilfreich, wenn man als "Klatsch-, Prominenten- und Gossipsüchtiger", wie unser Protagonist einer ist, die Absenz zu diesenGeschehnissen in der fernen Heimat verarbeiten muss. 
Zudem ist die Präsenz von Freunden sehr hilfreich, wenn man wie unser Protagonist Klatsch und Promis mag und auf die neusten Schlagzeilen verzichten muss.

Beispiel aus einer anderen Klasse:
Da eben in der Realität nichts einfach entweder so oder so ist, gibt es auch in diesem Fall "Mischleute": Leute, die sehr tierlieb sind, aber keine Menschenhasser.
Lösung
In der Realität ist das wenigste einfach schwarz oder weiß. Entsprechend gibt es bestimmt Menschen, die Tiere mögen, ohne die Menschen gleich zu hassen.

Aufsatz-Besprechung: Einflüsse der Umgangssprache

korrigieren Sie die Sätze 

a
Alle sind viel freundlicher wie im Heimatland. 
… häufiger wie am Anfang 

b
… auch wenn man sich noch so fest auf etwas freut. 
Ich wünsche mir fest, dass es nicht so ist. 
Mich würde stark interessieren, wie Florians Bilanz aussieht. 
Die Zeit veränderte unsere Familie stark. 
Doch jetzt sind sie alle viel reifer und ich habe diese Vorbildfunktion gar nicht mehr so stark.
…egal wie stark sich ein Mensch verändert 

c
Aber als was will er mal Arbeiten? 

d
Als wäre das nicht schon genug schlimm. 

e
Er ist ohne die Gesellschaft anderer Menschen. 
Nun ist er in Asien am Reisen. 
Er hat wieder eine bessere Sicht auf alles, was kommen mag. 
Also gingen wir etwas essen und hatten anschließend ein tiefgründiges Gespräch. 

Fünfter Akt von ›Nathan der Weise‹

Figurenkonstellation







Hier finden Sie eine komplexe Übersicht über die Figuren, deren Charakteristik und ihrer Beziehungen untereinander


Dienstag, 30. August 2016

Dritter Akt


1. III 1
Wie tritt Recha Dajas Wunsch entgegen, der T möge sie nach Europa mitnehmen? Inwiefern erweist sie sich als gelehrige und aufgeklärte Schülerin Nathans?

2. III 2: 
Nehmen Sie Stellung zur folgenden These: Recha zeigt sich in der ersten Begegnung mit dem Tempelherrn wenig selbstbewusst. Sie verfällt in Schwärmerei für den Tempelherrn und verhält sich, wie es von der herkömmlichen Frauenrolle verlangt wird, überwiegend passiv.

Mittwoch, 24. August 2016

Zweiter Aufzug: Fragen

II,1
Wie schätzen Saladin und Sittah die politische Lage in Jerusalem ein?  Zeigen Sie ihre kontroverse Ansichten und ihr unterschiedliches Menschenbild auf.
beschreiben Sie das Gesprächsverhalten von Saladin und Sittah und ziehen Sie darauf Rückschlüsse auf ihre Beziehung.



Dienstag, 9. August 2016

Erster Akt, erste Fragen …

Erste Szene


1. Das Übersinnliche, metaphysische spielt eine große Rolle: Suchen Sie die Zusammenhänge.

2. Zwischen Daja und Nathan besteht ein Geheimnis = Rätsel Nr. 1

3. Was erfahren wir in diesem Zusammenhang über deren gegenseitige Einschätzung?

4. Die rüde Reaktion des Tempelherrn = Rätsel Nr. 2

Freitag, 17. Juni 2016

Helena von Troja


Evelyn de Morgan: Helena von Troja (1898)

Die Helena

Hier auf dem Bild wird der Grund die Ursache von dem des Kriegs um Troja ziemlich kitschig dargestellt. Der Himmel wurde Iidyllisch und in den wärmsten Farben gemalt. Im Hintergrund ist auf der linken Seite ein Berg zu sehen, zur Rechten ein Schlösschen. Sie steht an einer Balkonbrüstung, hinter ihr ist ein See sichtbar. Tauben fliegen herum (und schnäbeln/flirten miteinander), neben ihr blüht ein Rosenbusch. Die schöne Helena betrachtet sich eingehend (versuchen Sie den Blick zu deuten oder die Dauer des Blicks?) im Spiegel.
Wie bereits gesagt, wirkt dieses Bild auf uns sehr kitschig, da es so uin diesen rosa tTönen gehalten ist. Einen direkten Zusammenhang zu der Geschichte hat dieses Bild jedoch nicht, da nur sie Helena selbst dargestellt ist.


Evelyn de Morgan:(30. August 1955 ; † 2. Mai 1919) war eine Malerin aus dem Kreis der *Präraffaeliten Die Auslandsreisen nach Italien erlaubten ihr, die großen Künstler der Renaissance zu studieren; sie war geradezu versessen auf die Arbeiten von Sandro Botticelli.
Dies beeinflusste ihr Sujet vom klassischen hin zu ihrem eigenen Stil
*Die Präraffaeliten waren eine in der Mitte des 19. Jahrhunderts in England zusammengekommene Gruppe von Künstlern. Diese prägten den nach ihnen benannten Präraffaelismus, einen Stil, der stark beeinflusst war von den Malern des italienischen Trecento und Quattrocento und von den deutschen Nazarenern – aber auch von Künstlern der italienischen Renaissance wie Botticelli und insbesondere Raffael, obwohl die Präraffaeliten jene bereits ablehnten.

Opferung der Iphigenie


                                                     






Auf dem Bild stehen drei Personen im Mittelpunkt; Agamemnon, Iphigenie und Artemis.
Die Göttin Artemis nimmt sich Iphigenie, die schönste Kreatur aus Agnamenons Königreich, welche Agamemnon ihr versprochen hatte zu opfern.

Agamemnon ist am grössten abgebildet. Er kniet auf einer Stufe (kraftlose Haltung, da ihm ein Stück von sich selbst entrissen wird, seine Tochter), etwas erhoben im Vergleich zu den anderen Personen, von denen nur gesichtslose Umrisse erkennbar sind, da sie keine grössere Rolle spielen in diesem Fall. Er schaut in Richtung seiner Tochter Iphigenie, die von Artemis zu sich geholt wird. Iphigenie mit einem gequälten Gesichtsausdruck wird völlig wehrlos ihrer Familie, ihrer Erde, ihrem Leben entrissen. Artemis, den Blick von Agamemnon abgewendet blickt auf ihr, ihr schon lange versprochenes Opfer. Agamemnon ist ihr keines Blickes würdig, da sie sich nur das nimmt, was ihr versprochen wurde, Agamemnon ist selber schuld an dem Verlust seiner Tochter. Artemis weist Agamemnon ab, sie will sie will sich nur holen, was ihr gehört, um damit abschliessen zu können.

Es wurden keine knalligen Farben verwendet, viele Farbverläufe, gerade dort wo sich der Himmel öffnet, damit Artemis sich Iphigenie von der Erde holen kann. Es ist ein Ölgemälde.

Hector ermahnt Paris


Link zum Bild
Hector ermahnt Paris - J.H.W. Tischbein (1751- 1828)
Oldenburg, Deutschland

Bildbeschreibung:
Das Gemälde hat viele Farben. Hektor, Paris und Helene sind durch helle Farben im Mittelpunkt. Das Bild zeigt Hektor(rechts) und Paris(dritter von links). Paris sieht auf den ersten Blick verträumt aus und verbringt seine Zeit mit vielen Frauen während Hektor sehr verantwortlich und reif aussieht, er sieht bereit  aus für Troja zu kämpfen, was er auch immer war. Hektor sieht auch sehr dominant aus, so als würde er seinem jüngeren Bruder befehlen raus in den Kampf zu gehen und seine Zeit nicht immer mit Frauen zu verbringen. Paris sieht überrascht, eingeschüchtert und zurückhaltend aus, er hat sehr viel Respekt vor seinem älteren Bruder. Trotz allem sehen sie nicht zerstritten aus, im Gegenteil, dieses Bild zeigt einen starken Zusammenhalt zwischen den beiden Brüder, obwohl Hektor Paris, wie in diesem Fall, immer wieder auffordern muss sich verantwortlicher zu verhalten. Das Bild könnte eine typische Beziehung zwischen zwei Brüdern zeigen, der ältere ist pflichtbewusst und reifer und der jüngere ist verträumt und nimmt das Leben gelassener.

Achilles in der Sykros



Hintergrund

Dieses Gemälde wurde von Niccolo Bambini (1651-1737) gemalt, welcher ein Italienischer Künstler der Spätrenaissance und des frühen Barocks war.

Beschreibung

Das Bild ist relativ hell. Man kann über 15 Personen erkennen, sowie einen Hund. Fast alle Personen sind Frauen, welche sich alle dicht gedrängt um eine Kiste voller Schmuck tummeln und auch in dieser umwühlen. Einige blicken aber auch einfach nur um das Geschehen. Nahe der Kiste kann man Achilles erkennen, welcher zwei Schwerter in beiden Händen hält. Es handelt sich hierbei um die Szene, wo man Achilles erkannt hat, nachdem man in der Sykros, einem Mädcheninternat Alarm ausgelöst hat damit alle Mädchen und auch Achilles zu dieser Kiste voller Schmuck gelangen. Neben der Kiste waren auch Waffen platziert und so wusste man, dass Achilles zu diesen auch greifen wird, anstatt zum Schmuck, denn der männliche Wille kann hier nicht verborgen bleiben. Achilles wurde also als Mädchen verkleidet in diese Internat geschickt, da seine Eltern nicht wollten, dass er in den trojanischen Krieg zieht. Denn so würde er ein Held im Krieg werden und nach einer Weissagung würde er so früh sterben. Im ganzen kann man sagen, dass hier eine hektische Szene gezeigt wird. Im Hintergrund kann man einen Bogen, eine grosse Arkade erkennen. Ein Typisches Bauwerk der römischen und griechischen Kultur, welches auch ein typisches Merkmal der Renaissance-Architektur ist. Im Hintergrund ist auch der blaue, leicht bewölkte Himmel zu sehen. Zudem kann man rechts einen Teil eines Meeres sehen, auf welchem ein grosses Holzschiff fährt oder angelegt ist. Aufgrund dieser Vielfalt im Bild und des weitreichenden mythologischen Hintergrundes der darin abgebildeten Charaktere, finde ich dieses Gemälde sehr spannend und ausdrucksvoll.

Leda und der Schwan



Leda und der Schwan


Hintergrund:
Dieses Gemälde von David M. Bowers gemalt. Das Datum ist leider unbekannt.

Bildbeschreibung:
Im Vordergrund sieht man eine junge Frau in einem weissen Gewand. Sie hat auf dem Schoss ein Ei, in dem sich zwei kleine Säuglinge zu sehen sind. Ihr Blick ist auf einemn weissen Schwan im Hintergrund gerichtet. Dieser scheint mit seinen weit aufgeschlagenen Flügeln gleich weg zu fliegen wegzufliegen. In der Nähe vom des Schwans sieht man noch ein Ei, aus dem noch nichts herausgeschlüpft scheint. In diesem Gemälde wird fast alles dunkel gehalten, ausser die Frau, die Eier und der Schwan.

Geschichte:
Eines Tages hat Zeus ein Auge auf Leda geworfen, von ihrer Schönheit betört. Da er sich nicht in seiner Herrlichkeit zeigen wollte, kam dieser er in einer der Gestalt von einem eines Schwans  und vergewaltigte sie. Die Königin gebar ein Ei, und aus diesem schälten sich zwei Kinder, eines war die schöne Helena und der das andere war ihr Zwillingsbruder Polydeuces.

Triumph des Achilles



Triumph des Achilles - Franz Matsch (1892-1894)

Franz Matsch war ein österreichischer Maler und Bildhauer des Jugendstils.

Während dem des Besuchs im Museum in Griechenland, im welchen das Bild hängt, habe ich von anderen Leuten gehört, dass Franz Matsch sich das Leben genommen hat habe (indirekte Rede, Vermutetes, keine Tatsache), weil er dafür kritisiert wurde, dass das Rad unten in der Mitte nicht so aussieht, als ob es in Bewegung wäre.

Bildbeschreibung:

Das Bild zeigt den Moment nach dem Kampf, als Achilles die Leiche von Hektor um die Festung herumschleifte. Achilles reitet auf seinem Wagen und wird von der griechischen Armee verfolgt. Mit seiner rechten Hand hält er den Helm von Hektor in den Himmel.

Kassandra und Hektor



Kassandra und Hektor

auf einem attisch-rotfigurigem Kantharos des Eretria-Malers

Eretria-Maler (ein Notname, der auf den Fund einer Namensvase in Eretria zurückzuführen ist)
um 425/420 v. Chr.
Gefunden in Gravina in Puglia, Botromagno

Diese Zeichnung ist auf einem Kantharos gezeichnet. Die Personen sind im rotfigurigen Stil dargestellt. Dabei werden die Personen in der Farbe des Hintergrunds (Ton) dargestellt und der Hintergrund geschwärzt. Dargestellt ist ein nackter Hektor mit Waffen (Schild, Speer und Helm). Neben ihm steht Kasandra (seine Schwester) und bietet ihm etwas zu essen und zu trinken an. Hektor bereitet sich auf einen Kampf vor.

Die Entführung der Helena aus Sparta durch Paris

Paris entführt Helena
Paris entführt Helena, 18. Jahrhundert
Christian Wilhelm Dietrich (1712-1774)
Link

Dargestellt ist, wie Paris Helena entführt, es sieht allerdings eher nicht wie eine herkömmliche Entführung aus, denn Helena hat keinen erschrockenen, sondern einen erfreuten Gesichtsausdruck.
Die Protagonisten des Gemäldes sind mit typischen Kleidern des Barocks/Rokoko ausgestattet. Ausser dem Helm von Paris und seinem Speer lässt nicht viel am Kunstwerk auf die Antike zurück schliessen. Helena und Paris sehen ein bisschen aus wie Mitglieder der Hocharistokratie jener Zeit.
Auch vermischt der Maler hier griechische Mythologie und christliche Tradition. Das Motiv ist ja aus der griechischen Mythologie, der Engel oben im Gemälde hingegen ist ein typisch christliches Motiv.
Die Umgebung wirkt nicht sehr griechisch, sie erinnert mich eher an eine Landschaft in Mitteleuropa. Durch die hellen Farben wirkt alles sehr positiv und schön und rückt das Liebespaar in den Mittelpunkt.

Christian Wilhelm Dietrich war Hofmaler in Dresden und Professor an der Meissener Porzellanmanufaktur. Er machte viele Studienreisen durch ganz Europa.

Leda mit dem Schwan - Leonardo da Vinci



Leonardo da Vinci hatte mehrere Entwürfe für das Gemälde gefertigt. Der ursprüngliche Entwurf ist nicht erhalten, demzufolge kennt man auch das Erstehungsdatum nicht. Es wurden viele Kopien des Gemäldes gemalt. Eine berühmte Kopie ist "Leda und der Schwan" von Cesare da Sesto, welches zwischen 1515 und 1520 entstanden ist.

Bildbeschreibung:
Im Zentrum steht Leda, die ihre Arme um den Hals des Schwanes (Zeus) legt. In der einen Hand hält sie den Zweig einer Pflanze. Unten links sieht man "frisch geschlüpfte" Babys. Es sind Ledas Kinder Helena, Polydeukes, Klytaimnestra und Kastor. Hinter der Leda befindet sich ein kleiner See. Im Hintergrund links sieht man ein Art Höhle und rechts in der Ferne ein paar Häuser. Dieser Teil des Gemäldes ist der Teil, der bei vielen Kopien nicht übernommen worden ist. Der Malstil ist typisch für Renaissancekunst. Leda und ihre Kinder im Vordergrund heben sich durch die hellen Farben deutlich vom Hintergrund ab. Die Proportionen der Menschen stimmen, der Schwan jedoch ist ungewöhnlich gross. Da Vinci hat mit wenigen bunten Farben gemalt, das Gemälde wirkt trist auf den Betrachter. 

Zwei Studien Leonardos



Beverly & Christina




Hektor und Paris



Hector adressant des reproches à Pâris von Pierre Claude François Delorme



Bildbeschriebung:
Ich vermute, dass der Mann mit dem Tuch Hektor ist, der sich auf den Kampf mit Achilles vorbereitet. Man sieht den Helm, den er anstatt der Kopfbedeckung anziehen wird. Weiter hinten ist Andromache im hellen Licht gezeigt und wird traurig mit hängendem Kopf dargestellt, weil sie weiss, dass Hektor nicht mehr zurückkommen wird, also stirbt. Im Vordergrund ist fast nur als eine Siluette Silhouette Paris in voller Rüstung zu sehen, der auch bereit ist zu kämpfen. Die Wahl der Farben verstehe ich so, dass die düsteren und dunklen Farben mir dem Krieg zutun haben und die hellen bei der Andromache und Teil von Hektor in Sicherheit bleiben. Bei Hektor ist es der Übergang von der liebenden Familie zum todesbringenden Krieg.
Aus dem Titel des Gemäldes folgt, dass Hektor Paris Vorwürfe macht, dass er in den Krieg ziehen muss. Er beschuldigt ihn für das Auslösen des Krieges, obwohl nichts gegen einen Orakelspruch getan werden kann. Ich glaube, dass er gar nicht in den Kampf ziehen will, aber muss. 




   

Bildbeschreibung
Das Gemälde "Leda mit dem Schwan" stammt vom bekannten Maler Peter Paul Rubens*. Es ist um das Jahr 1598-1600 entstanden und heute ist es in der Gemäldegalerie "Alte Meister" in Dresden zu finden. Das Bild ist eine Ölmalerei auf Eichenholz und und ist 122x182cm gross ist.
Auf dem Gemälde ist die nackte Leda zu erkennen, die den Schwan-Zeus- zwischen den Beinen hält und ihn küsst. Sie hat die Augen zu und scheint diesen Akt zu geniessen. Die Leda erfüllt fast das ganze Bild und ihre Haut ist sehr hell dargestellt. Ihr rechter Arm liegt auf ihrem linken Oberschenkel über den Hals des Schwanes, während sie ihren Linken auf dem weissen Kissen gelehnt hat.
 Der Schwan ist ebenfalls weiss -was einen grossen Bildkontrast erzeugt- und ist gebeugt. Zudem ist er auch übernatürlich gross.
 Diese zwei Figuren befinden sich in einem Wald und der Hintergrund ist sehr dunkel. Was noch ein bisschen Spannung ins Bild hineinbringt, ist die bordeauxrote Decke, auf der sie liegen.

*mehr zum Maler im vorherigen Beitrag "Saturn verschlingt seinen Sohn"







Europa und ihr Bruder Kadmos



Dieses Gemälde ist ein Porträt der Madame de Montespan, Maitresse Ludwigs XIV., als Europa auf dem Stier. Es wurde vom französischen Maler Pierre Mignard (1612-1695) gemalt. Das um 1675 entstandene Gemälde ist ein bedeutendes Werk in der Sammlung des Kurpfälzischen Museums Heidelberg.

Beschreibung
Im Bild erkennt man Europa, welche auf dem Rücken eines weissen Stieres sitzt. Dieser ist eigentlich der Göttervater Zeus. Europa ist hier nur mit einem Tuch bekleidet und der Stier ist mit zwei Blumenkränzen (einer um seinen Hals und einen um seinen Kopf) geschmückt. Mit auf dem Bild sieht man drei Engel, wobei zwei neben dem Stier fliegen und einer mit Europa auf dessen Rücken sitzt. Der Stier schwimmt im Wasser und der Himmel ist relativ dunkel, so als ob sich ein Unwetter zusammenbrauen würde. So wirkt das Bild noch düster, aber nicht traurig oder beängstigend. Denn  Europa, die Engel und der Stier zeigen keine negativ-wirkende Mimik, sondern sie wirken alle irgendwie neutral, wobei einer der Engel deutlich lächelt. Hinter dem Stier ist auch ein blaues Tuch zu sehen, welches aber nicht weit im Hintergrund liegt, sondern es sieht so aus als ob es demnächst den sitzenden Engel einhüllen würde. Der Ursprung oder Zweck dieses Tuches ist für den Betrachter unbekannt.



Europa und Zeus der Stier, abgebildet auf einer der Seiten der griechischen 2 Euro Münze.



Verweis: Köhlmeier, "Sagen des klassischen Altertums", Seite 23-30