Dieses Gemälde ist ein Porträt der Madame de Montespan, Maitresse Ludwigs XIV., als Europa auf dem Stier. Es wurde vom französischen Maler Pierre Mignard (1612-1695) gemalt. Das um 1675 entstandene Gemälde ist ein bedeutendes Werk in der Sammlung des Kurpfälzischen Museums Heidelberg.
Beschreibung
Im Bild erkennt man Europa, welche auf dem Rücken eines weissen Stieres sitzt. Dieser ist eigentlich der Göttervater Zeus. Europa ist hier nur mit einem Tuch bekleidet und der Stier ist mit zwei Blumenkränzen (einer um seinen Hals und einen um seinen Kopf) geschmückt. Mit auf dem Bild sieht man drei Engel, wobei zwei neben dem Stier fliegen und einer mit Europa auf dessen Rücken sitzt. Der Stier schwimmt im Wasser und der Himmel ist relativ dunkel, so als ob sich ein Unwetter zusammenbrauen würde. So wirkt das Bild noch düster, aber nicht traurig oder beängstigend. Denn Europa, die Engel und der Stier zeigen keine negativ-wirkende Mimik, sondern sie wirken alle irgendwie neutral, wobei einer der Engel deutlich lächelt. Hinter dem Stier ist auch ein blaues Tuch zu sehen, welches aber nicht weit im Hintergrund liegt, sondern es sieht so aus als ob es demnächst den sitzenden Engel einhüllen würde. Der Ursprung oder Zweck dieses Tuches ist für den Betrachter unbekannt.
Europa und Zeus der Stier, abgebildet auf einer der Seiten der griechischen 2 Euro Münze.
Verweis: Köhlmeier, "Sagen des klassischen Altertums", Seite 23-30
Sie beschreiben die Details sehr genau.
AntwortenLöschenFrage: Wie kommt so etwas Christliches wie Engel in eine Darstellung der vorchristlichen griechischen Mythologie? Es handelt sich um sog. Eroten resp. Amoretten, kindlicher Liebesgötter in Form geflügelter nackter Knaben, sozusagen Vertreter des Liebesgottes Eros (röm. Amor).
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Amor_(Mythologie)
Was außerdem auffällt, ist zum einen die gemütliche, halb liegende Haltung Europas, die sich an den Stier schmiegt und seine Schläfe berührt. Bemerkenswert ist Europsa sehr helle Haut in der Mitte des Bildes. Sie sticht ins Auge, weil gerade um die Schulterpartie herum dunklere Farben sind.