Montag, 28. März 2016

Fragen (Giacomina)

1. Der Briefträger ist offensichtlich kein Freund der Nazis, trotzdem liefert er der Gestapo Briefe ab, die an Freud adressiert sind. Ist der Briefträger deshalb ein Feigling? Hättest du dich in dieser Situation anders verhalten?

2. Weshalb behauptet Franz in einem Brief, dass Otto Trsnjek krank geworden sei, obwohl Otto Trsnjek von der Polizei abtransportiert wurde?

3. Franz schreibt seine Träume auf kleine Zettel und pinnt diese an die Auslagescheibe. Wieso macht er das?




6 Kommentare:

  1. 1) Nein, denn wenn er es nicht gemacht hätte, wäre ihm vermutlich das gleiche passiert wie Otto Trsnjek. Wir glauben, wir hätten uns gleich verhalten, denn die Angst umgebracht zu werden, wäre dann doch zu gross.

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    1. Was von den 12 Jahren Diktatur in Deutschland und den 7 Jahren Diktatur in Österreich zum Thema Mitläufer- und Spitzeltum geschrieben wird, zeigt ein sehr heterogenes Bild. Vermutlich war der Briefträger dazu verpflichtet, es fragt sich aber, ob und von wem er kontrolliert wurde. Je nachdem ist er mehr oder weniger an seine Weisungen gebunden. Dass er gerade umgebracht würde, wenn er einmal seine Pflicht vernachlässigt, ist eher unglaubwürdig, vielleicht bekäme er eine Rüge oder etwas Ähnliches. Die Frage lautet (auch heute): Wer hat wie viel Mut zum eigenständigen Handeln bei Androhung Androhung von Nachteilen?

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  2. 2) Wahrscheinlich wollte er seiner Mutter keine Sorgen bereiten, vor allem damit sie keine Angst hat, dass ihm das Gleiche wiederfahren könnte.6

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    1. Ich denke auch, er liebt sie so sehr, dass er sie schonen und vor der brutalen Wirklichkeit bewahren möchte. Trotzdem: ein süßer Versuch von ihm, denn im grunde ist sie mind. zwanzig Jahre älter als er, hat viel mehr Lebenserfahrung und könnte bestimmt genauso gut mit der Wahrheit umgehen wie Franz.

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  3. Antwort zu Frage 1:

    Heribert nimmt an den faschistischen Vorschriften teil, zweifelt aber daran ob sie gut sind. Trotzdem wiedersetzt er sich nicht gegen die Nazis, weil er keine Probleme haben will. Dazu hat sich dieses Vorgehen unter allem verbreitet und er will sich nicht von der Masse abheben und verdächtigt werden. Dadurch tendiert er immer mehr an die Ideologie zu glauben und solange es ihm gut geht, eine Arbeit hat, stimmt er ihnen zu.

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    1. Genau, siehe mein Kommentar zu Paulas Antwort oben. In einem Spitzelstaat macht man sich sehr schnell verdächtig. Ob der Briefträger (oder Mitläufer*innen allgemein) wirklich an die Rassenlehre oder andere politische Inhalte der Regierung glaubt oder nicht, sei dahingestellt und wird vom Erzähler auch nicht vertieft. es geht eben nur darum, Befhele auszuführen, um seine Ruhe zu haben. Das ist je nach Betrachtungswinkel feige, menschlich oder verbrecherisch.

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