Sprüngli-Laden, oberes Stockwerk, dort
soll ich sie treffen. Weil ich mich aber nicht entscheiden kann, ob
ich früher, später oder genau pünktlich erscheinen soll, gehe
ich einfach mal eine Stunde früher, dann kann nichts schief gehen.
“Ein Tisch für zwei“. Hmmm, so etwas habe ich schon lange nicht
mehr gesagt.. Am Tisch angelangt muss mich mich entscheiden auf
welcher Seite ich sitzen will. Ich blicke mich herum. Auf der linken
Seite sehe ich eine Familie mit vier Kindern und einen Fernseher auf
dem ein Sportkanal zu sehen war. Auf der Rechten ein älterer Mann
der konzentriert seine Blick am Abend Zeitung liest. Vielleicht werde
ich abgelenkt wenn ich links sitze, also entschied ich mich für die
rechte Seite. “Möchten Sie etwas bestellen?“ “Noch nicht,
danke.“ Ich betrachte vom Fenster aus den schönen Sonnenuntergang
und überlege mir währenddessen was ich mit ihr später noch
unternehmen soll. Bar? Zu mainstream. Disco? Lieber nicht beim ersten
Date. Ein Spaziergang im Park? Vielleicht denkt sie ich sei zu
romantisch. Zu mir? Zu ihr? Hmm, ich glaube meine Eltern würden das
nicht toll finden, sowieso, ich hab ihnen ja gesagt, dass ich mich
mit einem Freund treffe, sonst würden sie mich nicht mal aus dem
Haus lassen. “Zuerst die Karriere dann Frauen“. “Mädchen sind
böse.“ Wenn du mit einem Mädchen unterwegs bist, bring ja kein
Baby nach Hause.“ Solche Sätze höre ich von meiner Mutter die
ganze Zeit. Aber bin da der einzige?
Scheisse!
Sie kommt in zwei Minuten und
ich muss noch pissen. Meine Beine fangen an nervös zu werden, mein
ganzer Körper wird auf einmal warm und ich bekomme Schweisshände.
Verdammt! So soll sie mich auf jeden Fall nicht sehen. Ich renne zur
Toilette. Blase geleert, Kleidung sieht gut aus, Frisur sitzt. “Show
time!“
Ich komme raus und sehe da, eine
wunderschöne Person an meinem Tisch. NEIN. Jetzt bin ich um sonst
einfach früher gekommen. Sie denkt sicher ich sei unzverlässig.
Naja egal das mache ich später wieder gut. “Hey, bist du die
Anastasia?“ “Ja, und du bist demfall Minh Trun?“ “Minh Trung
mit einem G aber sonst alles gut nett dich kennenzulernen.“ Ich
setze mich hin und betrachte währenddessen ihr wunderschönes
Aussehen. Diese perfekt gepflegten, gläzendenHaare erinnern mich an
die Sonne am Strand und die Augen sind blauer und geheimnisvoller als
der Ozean und diese Figur, meine Fresse, auf jeden Fall spiele ich
nicht in ihrer Liga was das Aussehen anbetrifft aber ich hoffe ich
kann sie mit meinem Charakter überzeugen sofern sie auf mich
eingeht. Wir kommen ins gespräch. Sie erzählt mir von ihren fünf
Hunden und ich von Tennis. Alles läuft perfekt bis auf dieses
glänzende Teil an ihrem Zahn, dass wie ein Piercing aussieht. Das
versaut ja voll ihr herziges lachen aber das sag ich ihr lieber erst
später. “Und? Hat's dir geschmeckt? Hast du lust noch irgendwo
hinzugehen?“ “Das Essen war der Hammer danke. Naja.. ich muss
morgen recht früh aufstehen aber es wäre schön würdest du mich
zum Bahnhof begleiten.“ Auf dem weg kommen mir viele Fragen auf.
Hat sie gelogen oder nicht? Habe ich etwas falsches gesagt? Wie soll
ich mich verabschieden? Mit einem Handschüttel, Umarmung oder sogar
mit einem Kuss? Und am wichtigsten, werde ich sie überhaupt
wiedersehen? Ach komm scheiss egal das wird sich ehh mit der Zeit
beantworten. “Ist dir kalt? Komm nimm meine Jacke. Was hast du
morgen überhaupt vor?“ Meine Eltern und ich gehen auf
Familienbesuch sehr früh am morgen und ich muss leider mitkommen...
Ich hätte gerne mehr Zeit mit dir verbracht aber verschieben wir das
auf das nächste Mal.“
Am Bahnhof angekommen verabschiede ich
mich von ihr und sah wie sie mit der Zeit zwischen den Menschenmengen
verschwand.
Guter Anfang! Jedoch der zweitletzte Abschnitt distanziert stark vom Herrndorfs Schreibstil und auch vom ersten Teil deines Textes (stilistisch vor allem). Für meinen Geschmack war das zu kitschig.
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AntwortenLöschenDamn Minh! That's that dab! :)
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