Donnerstag, 3. März 2016

Einige Fragen und Überlegungen zum Schreiben von erfundenen Geschichten


  1. Muss ich alles ausformulieren? Die Neugier und das aktive Mitlesen des Lesers kann ja geweckt werden, wenn man nicht alles verrät, ausspricht, sondern manches nur andeutet. Außerdem sind gerade Gefühle oft ambivalent, widersprüchlich oder unklar.
  1. Manches muss aber klar erzählt werden. Ab wann fühlt sich der Leser ausgelassen, weil ihm Wesentliches vorenthalten wird?
  1. Was ist nichtssagende Information, die keinerlei erkennbare Funktion erfüllt? Was würde ich hingegen als Leser gerne erfahren?
  1. Wie beschreibe ich eine Figur, dass man sie vor sich sieht und dass sie etwas Eigenes an sich hat. Oder: Müssen gutaussehende Menschen wirklich immer grüne Augen haben?
  1. Wie sehr beziehe ich die Außenwelt ein, den Handlungsraum? Was erzähle ich von ihm? Wie kann ich ihn einsetzen, um den Text spannend oder interessant oder authentisch etc. zu machen?
  1. Kann ich das Innenleben meiner Hauptfigur vermitteln, indem ich die Welt durch ihren Blick, ihre Wahrnehmung beschreibe?
  1. Sprache (1): Wie kann ich meine sprachliche Freiheit nutzen, um die Stimmung meiner Figur widerzugeben? Denkt meine Figur beispielsweise in ganzen Sätzen?
  1. Sprache (2): Kann ich mit Syntax und dem sprachlichen Rhythmus die Atmosphäre gestalten? Ist z.B. der ganze Text eine Spiegelung emotionaler Zustände?
  1. Sprache (3): Wie setze ich Dialoge so ein, dass sie einen Gewinn darstellen, dass sie etwas mehr verraten als die bloße Information, z.B. Witz oder eine Einsicht über die Figur?
  1. Wie gestalte ich die Zeit? Wieviele verschiedene Vorgänge kann ich überhaupt schildern, ohne mich im Ungefähren zu verlieren?
  1. Vielleicht beschränke ich mich nur auf ein Gespräch oder eine Situation? Wie kann ich diese ausschöpfen, dass ein dreidimensionales Bild und eine gewisse Spannung entstehen?


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