(1) Die
Entwicklung der Zweisamkeit
Im Laufe der Jahre wird die Freundschaft
zwischen Johann und Ludwig immer intensiver. Untersucht diese Entwicklung,
fassen Sie die wichtigsten Ereignisse in Listenform zusammen (mit Seitenangabe)
und ordnen Sie sie chronologisch.
- Ludwig ruft dreimal hintereinander bei Johann an und lädt
ihn zu sich ein (19-22)
- die erste Mutprobe auf der Brücke im Rahmen des ersten
Treffens (25-27)
- das tote Mädchen fällt vom Himmel, damit beginnt die Freundschaft
(denn Johann war zuvor unsicher, ob Ludwig wirklich zu ihm passt) (9)
- Johann erkennt in Ludwig einen „Freund gegen
die Angst“ (35)
- das Zwillingsgelübde (47-49)
- die erste sexuelle Erfahrung mit Josefine (39-46)
- Johann nimmt Ludwigs Strafe auf sich, als
sie beim Motorradfahren ohne Führerschein ertappt werden (69f)
- das Turmbauprojekt in Asien (78-80)
- Ludwig und Johann verbindet ein weiteres
Geheimnis: Sie finden
einen Toten, verstecken ihn für zwei Nächte und versenken ihn dann im
Fluss (95-107)
- die Mutprobe auf Leben und Tod (107f)
- Der Motorradunfall.
(2) Der
Einbruch der Gegenrealität
Obwohl Johann seine Freundschaft mit Ludwig
sehr positiv beschreibt, gibt es zahlreiche Hinweise auf Brüche in ihrer
Beziehung – Hinweise auf eine „Gegenrealität“, die Johann offenbar nicht sehen
möchte. Welche sind das? Fassen Sie Ihre Ergebnisse in Listenform zusammen (mit
Seitenangaben).
- Ludwig äussert sich grob und abfällig über Josefine. Er will
nicht, dass Johann an sie denkt und blockt jedes Gespräch über Mädchen ab (51-53)
- Johann verschweigt Ludwig seine erste nächtliche Begegnung mit
Vera (63f)
- Johann verrät nicht, dass er von Vera
geträumt hat (67)
- Johann schläft mit Vera, verheimlicht dies
aber gegenüber seinem Freund (73-76)
- Ludwigs Laune wird im Verlauf des Sommers (ohne
nachvollziehbaren Grund) immer schlechter, möglicherweise wegen Johanns
heimlicher Beziehung zu Vera? (80)
- Ludwig möchte nicht, dass Johann weiter bei seiner Mutter
übernachtet. Er schlägt vor, dass er ab sofort nur noch bei ihm, in
Ludwigs Zimmer, übernachtet (82) à
Einengung!
- Vera und Johann treffen sich regelmässig,
„eigentlich jede Nacht“ (84)
- Ludwig schlägt Vera brutal, als er sie auf dem Motorrad sitzen
sieht (89f)
- Ludwig spricht immer weniger mit Johann
(90f)
- Ludwig verwirft plötzlich die Idee des gemeinsamen Turmbaus (92)
- Ludwig isst extrem viel vor dem
Ruderwettkampf, Johann hungert für beide (113-116)
- Johann will Ludwig während der letzten Motorradfahrt von Vera
erzählen, wagt es dann aber doch nicht (126)
- Vera äussert den Verdacht, Ludwig habe den Unfall geplant:
aus Rache, Eifersucht und um Johann für immer an sich zu binden.
à unterscheiden zwischen der unkritischen Darstellung
und den verdrängten
Brüchen
Die Geschichte der Freundschaft zwischen Johann und Ludwig ist verknüpft mit diversen Motiven und Figuren: der Brücke, dem Rudern, dem Motorrad, dem Turm in Asien, Josefine. Immer wieder redet Johann von Freundschaft generell und von der Freundschaft zu Ludwig. Beispiele:
»Ein Freund war jemand, den man dreimal hintereinander anrufen konnte, eigentlich nach jedem Gedanken, nach jeder Fahrt um den Block mit dem Fahrrad. Nur ein Freund konnte einem ununterbrochen das Gefühl geben, da zu sein.« (15)
»Man braucht einen Freund gegen die Angst. Ludwig konnte mir gegen die schlimmste meiner Ängste helfen.« (35)
„Ich war von da an nur noch zum Schlafen zu Hause und auch das nicht immer. Fast jede wache Minute verbrachten wir miteinander, sahen fern, spielten dieselben Computerspiele, lasen Bücher gemeinsam, assen gleich viel von denselben Gerichten, erzählten uns jeden Gedanken, damit er auch zum Gedanken des anderen werden konnte.“ (49f)
»Er war ein fröhlicher Bursche. Nach zwei, drei Wochen fragte mich Ludwig, ob ich nicht auch finde, dass Marco zu einfältig sei, um zu uns zu passen. Ich konnte ihm nur Recht eben. Das war ja das Geniale zwischen uns beiden, dass wir die Dinge gleich und gleichzeitig empfanden. Meist war es Ludwig, der sie als Erster ausdrückte, weil er insgesamt mehr redete.« (59)
»Ich war mir sicher, dass Ludwig am Ende alles richtig verstanden hätte, aber ich sagte trotzdem nichts. Zu jener Zeit waren wir mit unserem Zwillingsprojekt so weit gekommen, dass man nicht mehr über alles Worte verlieren musste. Die wichtigen Dinge ahnten und wussten wir von voneinander.« (64f.)
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