Freitag, 6. November 2015

Zweier ohne: Zitate



1. Das Zwillingsgelübde

„Aber diese verdammten Burschen sind Zwillinge, verstehst du, und wenn wir sie schlagen wollen, müssen wir auch Zwillinge sein. [...] Wir müssen immer das Gleiche tun, wir müssen immer das Gleiche wollen, wir müssen immer das Gleiche denken. Er schrie.“ (48)

„Ich hoffe, jedem ist klar, was es heisst, ein solches Angebot zu bekommen.“ (49)

„Ein Zwilling, so verstand ich Ludwig, ist einer, der einen nie erschüttert, weil das, was er tut und sagt und trägt, immer auch das Eigene ist.“ (49)

„Ich war von da an nur noch zum Schlafen zu Hause und auch das nicht immer. Fast jede wache Minute verbrachten wir miteinander, sahen fern, spielten dieselben Computerspiele, lasen Bücher gemeinsam, assen gleich viel von denselben Gerichten, erzählten uns jeden Gedanken, damit er auch zum Gedanken des anderen werden konnte.“ (49f)


2. Josefine

„Schliesslich legte Ludwig eine Hand voll Kondome auf den Tisch. Bist du bereit, fragte er. Natürlich war ich bereit, ich war eigentlich ständig bereit, obwohl ich mir das alles anders vorgestellt hatte. Aber Ludwig hatte natürlich Recht. Es stand ausser Frage, dass wir beide es mit demselben Mädchen erleben mussten und so zeitnah wie eben möglich.“ (40)

„Ich kann nur sagen, dass es eine schöne Erfahrung ist, wenn man weiss, dass genau in diesem Moment in nächster Nähe der beste Freund etwas lang Ersehntes erreicht.“ (41)

„Ich war so kurz davor, meine grösste Sehnsucht zu erfüllen, und jetzt brachte Vera alles durcheinander. Dann hörte ich oben die Tür, und Ludwig kam die Treppe hinunter. Merkwürdigerweise wirkte er ernst. Er beachtete uns nicht, ging schweigend durch die Wohnküche und dann hinaus.“ (44)

„Es ist Unruhe im Boot, zischte Ludwig, konzentrier dich. [...] Er hatte natürlich Recht.“ (51)


3. Marco

„Er war ein fröhlicher Bursche. Nach zwei, drei Wochen fragte mich Ludwig, ob ich nicht auch finde, dass Marco zu einfältig sei, um zu uns zu passen. Ich konnte ihm nur Recht geben. Das war ja das Geniale zwischen uns beiden, dass wir die Dinge gleich und gleichzeitig empfanden. Meist war es Ludwig, der sie als Erster ausdrückte, weil er insgesamt mehr redete.“ (59)


4. Vera


„Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich Ludwig von dieser Begegnung in der Werkstatt erzählen sollte. Es ist immer so schwierig zwischen Bruder und Schwester, und vielleicht wäre Ludwig zu einer Deutung gekommen, die ganz einfach falsch ist. [...] Ich war mir sicher, dass Ludwig am Ende alles richtig verstanden hätte, aber ich sagte trotzdem nichts. Zu jener Zeit waren wir mit unserem Zwillingsprojekt so weit gekommen, dass man nicht mehr über alles Worte verlieren musste. Die wichtigen Dinge ahnten und wussten wir von voneinander.“ (64f)

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